Evangelische
Kirchengemeinde
Wesel
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Gemeindekonzeption am Dom

1. Unsere Wurzeln - Historische Entwicklung

Wesels Stadtkirche wurde um 1500 als spätgotische Basilika mit fünf Kirchenschiffen erbaut. Der Turm ist von 1478.

Schon vor 800 v.Chr. stand an dieser Stelle eine Fachwerkkirche. Das Gebäude wurde mehrfach erneuert und vergrößert. In frühester Zeit unterstand die Kirche dem Kloster Echternach, der Grabstätte des Friesenmissionars St. Willibrord (gest. 739)

Die Hansestadt Wesel war der Hauptort des Herzogtums Kleve. Ostern 1540 schloss sich die Stadt der Reformation an und wurde ein Zentrum reformierten Kirchentums. Diese Entwicklung spiegelt sich bis heute in der schlichten Gestaltung unseres Gottesdienstraums.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche mit Hilfe des Preußischen Herrscherhauses neugotisch renoviert. Der geplante Chorumgang wurde ausgeführt. An diese Zeit erinnern über den Eingangsportalen Standbilder des Großen Kurfürsten und Kaiser Wilhelms I.

Ende des 2. Weltkrieges wurde der Dom stark zerstört. Von 1948 - 1994 wurde er durch die Zusammenarbeit des Willibrordi-Dombauvereins und der Kirchengemeinde wiederhergestellt. Der Wiederaufbau geschah durch die Dombauhütte im Rückgriff auf die mittelalterliche Ausführung. Aufgebracht wurde ein Dachreiter mit Glockenspiel, von dem vier mal am Tag ein Glockenspiel erklingt.

Besonders sehenswert ist der lichtdurchflutete „großartigste historische evangelische Kirchenraum des Rheinlandes“ (Rheinische Kunststätten, Heft 113). Die Heresbachkapelle abgetrennt durch schmiedeeiserne Gitter. In der Kapelle ein untergehängtes Ziergewölbe, ein rekonstruierter Höhepunkt spätgotischer Steinmetzarbeit. Die große Dom-Orgel an unkonventioneller Stelle im Chor aus dem Jahr 2000 mit 56 Registern, errichtet von der dänischen Orgelbaufirma Marcussen in Zusammenarbeit mit dem Architekten R. Schweitzer, Bonn. Das große Westfenster in der Turmhalle, farbig gestaltet nach einem Entwurf von Prof. Vinzent Pieper. Im südlichen Seitenschiff an der Westwand der „Weseler Altar“, ein neuzeitliches Kunstwerk (1996) von Ben Willikens, Stuttgart

2. Voraussetzungen der Gemeindearbeit

2.1. Der Willibrordi-Dom als Stadtkirche in der City

Der Dom als große Stadtkirche Wesels ist Ort der Gemeindegottesdienste und Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen sowie Schulgottesdienste. Daneben ist er auch Ort zentraler Veranstaltungen der gesamten Evangelischen Kirchengemeinde Wesel: Buss-und Bettag, Himmelfahrt, Reformationstag und auch zentrale Gottesdienste des Kirchenkreises Wesel finden dort statt. In deren Vorbereitungen ist immer mindestens ein/e Pfarrer/in der Dombezirke involviert. Eine/r der Dompfarrer/innen arbeitet im Vorstand des Dombauvereins mit. Der Dom ist daneben exponierter Ort für kirchenmusikalische Veranstaltungen (Orgel, Kantorei, Bläser und Fremdkonzerte).

Der Willibrordi-Dom verbindet uns über die wichtigste Bedeutung als Gottesdienststätte einer großen Gemeinde hinaus mit der Geschichte unserer Evangelischen Kirche und der der Stadt Wesel. Er prägt das Bild der Stadt. Auch kulturelle Veranstaltungen der Stadt Wesel haben im Dom ihren festen Platz. Bemerkenswert ist, dass auch Katholiken und andere nichtevangelische Weseler den Dom häufig als unsere „groote Kerk“ bezeichnen. Diese erweiterte Bedeutung im Bewusstsein der Menschen ist eine konzeptionelle Verpflichtung, die von Seiten der Kirchengemeinde in Zukunft mehr in Projekten und neuen Arbeits-Formen wahrgenommen werden soll. Den Dom weiter in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, nicht nur in der Gemeinde, in der Stadt Wesel insgesamt, zu stellen, ist eine Aufgabe, die allen beteiligten Kräften in den Dombezirken ein Anliegen ist. Inwieweit der Dom als City-Kirche nach Art anderer ähnlicher Modelle genutzt werden könnte, soll in Zukunft konzeptionell erarbeitet und erprobt werden.

Fest steht, dass dem Dom als zentraler Kirche der Stadt Wesel in der Ausrichtung der Arbeit der Innenstadt ein besonderes Gewicht zukommt.

2.2 Die Dombezirke in Zahlen

Nach dem Stand von Dezember 2003 gehören ...... Gemeindeglieder zu den beiden Dombezirken. Von diesen .......Gemeindeglieder sind ...... älter als 60 Jahre. Gerade ältere Menschen ziehen gerne wieder in die Innenstadt zurück. Demgegenüber gibt es insgesamt Kinder zwischen 0 und 12 Jahren in den beiden Bezirken. Ein weiterer Anteil von sind junge Erwachsene zwischen 18 und 25 (Singles, verheiratete und unverheiratete Paare ohne Kinder). Familien wohnen eher am Rande der Innenstadt oder in den Außenbezirken der Kirchengemeinde Wesel. Die Gesamtzahl der Gemeindeglieder in den Dombezirken ist leicht ansteigend.

Die Bezirksflächen wurden neu gegliedert, die Flächen der Bezirke II (Nordbezirk) und VI (Südbezirk) sind annähernd gleich. Die neuen Bezirksgrenzen sind nicht nur kosmetisch entstanden - es wurde völlig neu aufgeteilt. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Pfarrhäuser im jeweiligen Bezirk liegen. Darüber hinaus unterstreichen die Bezirke auf symbolische Weise ihre Verbindung zum Dom: die Bezirksgrenzen treffen am Dom auf den Punkt zusammen.

Soziale Brennpunkte liegen besonders im Südbezirk in der Nähe des Bahnhofs und in einer Siedlung mit vielen sozial schwachen Familien.

3. Derzeitige Arbeitsschwerpunkte und Zielsetzungen

3.1 Der Dom als City – Kirche

Der Willibrordi-Dom ist durch seine zentrale Lage und durch seine Historie eng verbunden mit dem Leben der Innenstadt. Als Konzertraum wird er nicht nur genutzt von gemeindeeigenen Gruppen (Domkantorei, Bläser etc.). Darüber hinaus finden Lesungen, regelmäßige Führungen und Ausstellungen statt.

Ökumenische Marktandachten an den Samstagen in der Passions- und Adventszeit werden abgerundet durch das Dom - Cafe. Immer wieder ist der Dom auch Mittelpunkt aktueller Geschehnisse (nach dem 11. September 2001 und bei den Friedensdemonstrationen gegen einen Krieg im Irak) Durch seine regelmäßigen Öffnungszeiten ist der Dom auch ein Ort der Stille inmitten der Stadt. Sogenannte „Handkreuze“ laden zum Gebet ein.

Konzeptionell arbeitet eine City-Kirchen-Arbeitsgemeinschaft daran, den Dom als Plattform kultureller, künstlerischer und menschlicher Begegnung weiter zu öffnen.

3.2. Gottesdienst/Kindergottesdienst

3.3. Kirchenmusik

3.4 Arbeit mit Senioren

Die Innenstadt von Wesel - sie umfasst in etwa die Fläche der beiden. Bezirke - hat leicht ansteigende Gemeindegliederzahlen mit einem hohem Anteil an Senioren. Dies ergibt sich u.a. durch drei Altenheime im Bereich: Das Willibrordi-Altenheim in evangelischer Trägerschaft, das Nikolaus-Stift und das Martini-Stift in katholischer Trägerschaft. Darüber hinaus ist die Seniorenbegegnungsstätte „Im Bogen“ ein wichtiger Treffpunkt älterer Menschen (die Ev. Kirchengemeinde ist dort in einer Trägergemeinschaft mitverantwortlich). Zur Erwachsenen-Bildung und gleichzeitig zur Seniorenarbeit gehört die Frauenhilfe. Ein Besuchsdienst für ältere Menschen ist neu gegründet worden. Seniorenfreizeiten werden geplant.

In Zukunft wird auf Seniorenarbeit, thematischer Arbeit und Erwachsenenbildung ein besonderer Schwerpunkt liegen.

3.5 Das „Mittelalter“

Die Arbeit mit Erwachsenen etwa von 25 – 45 Jahren ist in unserer Kirche unterrepräsentiert. In der Innenstadt werden diese z.B. in einem Bibelkreis, einem Frauenabendkreis, zwei kreativen Gruppen, den Kreisen der Kirchenmusik, einem ökumenischen Gesprächskreis, einer Tanzgruppe, einer Männergesprächsgruppe, drei Männerkochgruppen und kulturellen Veranstaltungen angesprochen. Ebenso sind alle Neuzugezogenen einmal im Jahr zu einem Begrüßungsabend eingeladen.

3.6. Jugendarbeit

Ort und Grundlage:

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im besonderen Arbeitsfeld des Innenstadtkirchenbezirks am Willibrordi-Dom findet im Haus am Dom statt.

Künftige Ausrichtung und Inhalte:

wird überarbeitet

Ziel:

wird überarbeitet

3.7 Konfirmandenarbeit

Die Konfirmandenzahlen aus allen Innenstadtbezirken betragen pro Jahr ca. 40 Konfirmandinnen und Konfirmanden. Die Konfirmandenarbeit ist neu strukturiert worden: Der KU findet für die zwei Dombezirke bezirksübergreifend statt. Dabei arbeiten die beiden Pfarrer zusammen mit zwei Jugendleitern und einem Team von Ehernamtlichen in einem Misch - Konzept aus Konfirmandentagen und wöchentlichem Unterricht.

3.8 Arbeit mit Kindern und Familien

Die Arbeit mit Kindern stellt sich neben den Angeboten der Offenen Jugendarbeit dar als Kindergruppenarbeit, Projektgruppen und sonntäglichem Kindergottesdienst. Vierteljährlich findet ein Krabbelgottesdienst im Dom statt (Minidom).

In den Bezirken des Domes wird zukünftig nur noch ein Kindergarten liegen. Der zuständige Pfarrer ist verantwortlich für die seelsorgerliche und religionspädagogische Begleitung, Fachaufsicht der Mitarbeitenden und Leitung des Kindergartenrates. Kindergartengottesdienste und Mitwirkung an vielen gemeindlichen Aktivitäten verzahnen diese Arbeit mit der Gemeinde.

Angestrebt wird eine stärkere Einbindung von Familien in die Gemeinde durch Familienfreizeiten und dem weiteren Schwerpunkt auf Familien- Gottesdienste.

3.9 Schulen

Im Bereich der beiden Dombezirke liegen 8 Schulen: Andreas Vesalius Gymnasium, Martinihauptschule, Realschule Wesel Mitte, Evang. Böhlschule, GGS Brüner Tor Platz, Erich Kästner Schule (für sprach- und hörgeschädigte Kinder), Ellen Key Schule (Sonderschule), Schule am Ring (für Geistig Behinderte). Wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit sind die ökumenischen Schulgottesdienste sowie Kontaktstunden in den Schulen.

3.10 Eltern-Kind Gruppen, PEKIP

Über Mini-Clubs, PEKIP-Gruppen u.a.m. findet im Haus am Dom eine intensive Eltern-Kind- und Erwachsenenarbeit über das Evangelische Erwachsenen-Bildungswerk Mülheim-Ruhr statt. Wöchentlich treffen sich ca. 25 Gruppen zuzüglich diverser Elternabende und Bildungsveranstaltungen. Die theologische und gemeindliche Betreuung der Besucher gehört zur Arbeit in den Dombezirken.

Ziel wird es sein, diese Gruppen noch stärker als bisher in den gemeindlichen Kontext zu stellen.

3.11 Ökumenische, städtische und interreligiöse Nachbarn

Zur unmittelbaren „Nachbarschaft“ des Domes gehören u.a. die beiden katholische Kirchengemeinden St. Martini und St. Mariä Himmelfahrt mit ihren Mitarbeitenden und Einrichtungen, zu denen eine gute und geschwisterliche Verbindung herrscht mit regelmäßigen ökumenischen Kontakten und gemeinsamen Aktionen (Buß - und Bettag, Ök. Gemeindefest u.a.) Daneben gibt es zwei evangelisch freikirchliche Gemeinden (Namen nennen), die Stadtmission, das städtische Jugendzentrum Karo, das katholische und das evangelische Kinderheim sowie die griechisch-orthodoxe Gemeinde, die mit ihren Gottesdiensten regelmäßig im Dom zu Gast ist als auch die muslimische Gemeinde .......(Name?).

In einer sich immer mehr säkularisierenden Welt wird ein ökumenisches Miteinander eine wichtige Basis für ein christliches Verstehen der Welt in der Ferne und Nähe. Aufeinander zugehen, voneinander wissen, einander akzeptieren und respektieren, miteinander Verantwortung tragen soll die Leitlinie des interreligiösen Miteinanders sein.

4. Mit voller Kraft für die Gemeinde am Dom

Die Mitarbeitenden der Dombezirke verstehen sich als Team und nutzen die Kraft, die durch gemeinsames Denken und Handeln entsteht.