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Kirchengemeinde
Wesel
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Das Evangelische Krankenhaus Wesel vor neuen Herausforderungen

Interview mit dem neuen Geschäftsführer Heino ten Brink

Der neue Geschäftsführer des Ev. Krankenhauses Heino ten brink stellt sich den Fragen der
Redaktion von Gemeindebrief und Homepage der  Evangelischen Kirchengemeinde Wesel

Das Evangelische Krankenhaus Wesel steht nicht nur wegen der Corona-Pandemie vor neuen Herausforderungen. Auch die zunehmende  Digitalisierung, geplante bauliche Erweiterungen und Spezialisierungen werden das Krankenhaus verändern, prognostiziert der neue Geschäftsführer Heino ten Brink, der nun seit einigen Monaten die Aufgaben des ausgeschiedenen Rainer Rabsahl, übernommen hat. Mit ihm führte Albrecht Holthuis folgendes Interview:

In welcher Verfassung präsentiert sich derzeit das Evangelische Krankenhaus

Das Evangelische Krankenhaus und seine Tochterunternehmen erlebe ich als familiär geprägte Unternehmen. Viele Mitarbeiter lassen unseren Patienten und Bewohnern jeden Tag ein hohes Maß an persönlicher Zuwendung zukommen. Hoch motiviert kommen sie Ihrem Dienst nach, wobei zunehmende bürokratische und regulative Hemmnisse und nicht zuletzt die Coronakrise zu einer höheren Arbeitsbelastung führen. Das Evangelische Krankenhaus Wesel ist in allen Bereichen mit einem breiten Leistungs- und Versorgungsangebot aufgestellt und entwickelt sich ständig weiter. Das Evangelische Krankenhaus ist ein Unternehmen, in dem sich die christliche Grundhaltung im Alltag unter anderem in Toleranz, Vertrauen und Respekt voreinander widerspiegelt. Ich erlebe ein Unternehmen mit Mitarbeitern, die täglich ihr Bestes geben und in dem wir alle mit unseren Aufgaben wachsen können. Das Alles ist ein gutes Fundament, auf dem sich das Evangelische Krankenhaus weiterentwickeln kann.

Was haben Sie sich für die nächsten Jahre schwerpunktmäßig vorgenommen?

Der zunehmenden Arbeitsbelastung werde ich mit unterschiedlichen Digitalisierungsprojekten entgegenwirken. Neue Konzepte zur Bindung und Gewinnung von Fach- und Führungspersonal werden notwendig. Dabei ist es mir persönlich wichtig, vermehrt Oberärzte, Stations- und Abteilungsleitungen in Entscheidungen einzubinden. Dadurch versuche ich, unser Handeln auf viele Schultern zu verteilen. Denn Herausforderungen und die Notwendigkeit schnell zu handeln, werden in den nächsten Jahren zunehmen. Neben dem neuen Altenheim und Hospiz werden wir auch das Krankenhaus baulich weiterentwickeln. Ich möchte das bestehende Versorgungsangebot ausbauen und spezialisieren. Den Gedanken unseres Gesundheitscampus werde ich durch gelebte Kooperationen über unseren Standort hinaus weiterentwickeln. Dass das Evangelische Krankenhaus  ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen bleibt, um diesen Anforderungen agil und gut begegnen zu können, wird ein Aspekt meines Handels in den nächsten Jahren sein. 

Welche Veränderungen hat die Corona-Pandemie in ihrem Haus bis jetzt mitgebracht und was erwarten sie in den nächsten Wochen?

Wie für die meisten Menschen, war Anfang März die Coronakrise für uns weit entfernt. Die ersten Patienten haben uns alle wachsam werden lassen. Noch nie habe ich in so sorgenvolle Gesichter in unserem Haus schauen müssen. Gemeinsam haben wir schnell alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um für die ansteigende Patientenzahl gut vorbereitet zu sein: Eine zweite Intensivstation wurde vorbereitet, Hygienekonzepte entwickelt und Vorgaben des Landes innerhalb kürzester Zeit umgesetzt.  Schutzmaterialien wurden knapp und die Sorge um die Gesundheit der Mitarbeiter nahm zu. Angehörigen den Besuch von Bewohnern und Patienten zu untersagen, fiel uns schwer. Seitdem die Lockerungen begonnen haben, steht unser Handeln immer unter dem Motto „Sicherheit vor Schnelligkeit“. Unsere Maßnahmen sind so professionell, dass sich bisher kein Patient, Bewohner oder Mitarbeiter in den Einrichtungen infiziert hat. Alle Patienten und Bewohner werden vor der Aufnahme getestet sowie alle Besucher vor Betreten der Einrichtungen untersucht. Wir nehmen wahr, dass viele Patienten vor Sorge einer Infektion Hausärzte und Krankenhäuser meiden. Dadurch verzögern diese ihre notwendige Behandlung und unsere Ärzte stellen schwerere Krankheitsverläufe fest. Deshalb können wir nur allen Patienten sagen: Unsere Einrichtungen sind sicher und es gibt keinen Grund, sich nicht behandeln zu lassen. Wir gehen aktuell wieder vermehrt in den Alltag über, weil wir gelernt haben, mit dem Virus umzugehen. Dabei sind wir aber immer wachsam, um auf Veränderungen reagieren zu können.

 

Folgende Halbsätze bitte ich kurz zu ergänzen:

Den Tag beginne ich ...

mit einer Tasse Kaffee, einer guten Zeitung und am liebsten bei Sonnenschein.

 

Ich träume von ...

einer Alpenüberquerung mit meiner Familie.

 

Mit Kirche verbinde ich ...

meine langjährige Zeit als Organist.

 

Ich arbeite gerne in Wesel, weil ...

die Menschen herzlich sind.

 

Die Coronakrise hat mich ....

gelehrt, dass unser gewohntes Leben nicht selbstverständlich ist.