Evangelische
Kirchengemeinde
Wesel
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Per Rad und Schiff auf den Spuren der Reformation

Das Presbyterium fuhr mit dem Rad nach Hamminkeln, Wertherbruch und Rees

Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde in der Wertherbrucher Kirche mit der Kirchenführerin Ursula Meyer

Das überwiegend sonnige Herbstwetter bildete den passenden Rahmen für die Reformationstour per Rad und Schiff des Presbyteriums im September. Gemeinsamer Auftakt war der Gottesdienst von Pfarrer und Superintendent Thomas Brödenfeld in der Gnadenkirche. Hier ging es um die "neue Familienordnung", die Jesus in die christliche Welt gebracht habe. Und so ging es am gesamten Tag recht familiär und geschwisterlich auf der anschließenden Tour über die Stationen Hamminkeln, Wertherbruch und Rees auch zu. Pfarrer Schulz stellte seine Hamminkelner Kirche und die Geschichte auf interessante Weise dar. Es wurde deutlich, dass zumindest Hamminkeln ursprünglich aus zwei evangelischen Traditionen - nämlich lutherisch und reformiert - zusammengewachsen ist. Hier wie auch später dann in Wertherbruch wurde zudem auf bildhafte Weise anhand der alten Fresken in der jeweiligen Kirche auch die Vorgeschichte der Reformation thematisiert. In Hamminkeln begegnet einem der Heilige Christopherus und in Wertherbruch sind es vor allem die Bildnisse der als Heilige dargestellten Jünger, die beeindrucken. So kann man heute in einer reformierten Kirche wie in Wertherbruch nach langer Zeit wieder die alten "katholischen" Bilder sehen. In Wertherbruch führte die Künstlerin des Taufbeckens. Ursula Meyer, das Presbyterium durch die Kirche. Zum Schluss gab es zur Freude aller auch noch ein Likörchen und ein biblisches Lesezeichen. Die letzte Rad-Etappe endete in Rees bei der kleinen evangelischen Kirche am Markt. Heute ist sie leicht zugänglich, früher konnte man sie nur erreichen, wenn man zuvor durch ein Haus ging. Denn ursprünglich durften evangelische Kirchen nur in den Hinterhöfen gebaut werden. Das geschah zu einer Zeit, in der die evangelischen Gemeinden am Niederrhein sich gegen die katholische Dominanz nur schwer behaupten konnten, so berichtete die hiesige Küsterin. Nach einer knapp 40 km langen Rad-Tour waren alle Teilnehmer froh, an Bord der "Stadt Rees" gehen zu dürfen. Denn jetzt erfolgte die erholsame Schiffstour rheinaufwärts zurück nach Wesel. Am Ende war die Reformations-Tour ein abwechslungsreicher und zugleich erholsamer Trip durch Geschichte und Gegenwart.