„Die Farben der Trauer“
Ökumenischer Gottesdienst in der Kirche am Lauerhaas am 11. Dezember 2016 um 18 Uhr erinnert an verstorbene Kinder
Während die Einen sich mit ihren Kindern auf Weihnachten freuen, fröhlich und kreativ der biblischen Geschichte der Geburt Jesus nachgehen, Adventsfeiern in Schule, Kindertageseinrichtung und Familie genießen und für glänzende Kinderaugen das Christ-kind bemühen, halten Andere innen, um an ihre verstorbenen Kinder zu erinnern, die sie vermissen – egal wie lang das her ist. Sie teilen den Schmerz, dass statt der eigenen Eltern die eigenen Kinder gestorben sind. Sie teilen das Gefühl, dass diese Kinder immer Teil ihres Lebens bleiben werden.
Zum elften Mal laden die Evangelische Kirchengemeinde Wesel gemeinsam mit den Selbsthilfegruppen „Herzenskinder" und „Verwaiste Eltern Wesel" und dem Marien-Hospital zu einem ökumenischen Gottesdienst ein. Betroffene Familien erinnern an ihre verstorbenen Kinder und können sich anschließend im Nachtcafe austauschen (Flyer s. Anlage).
Trauer hat viele Farben: das Rot der Liebe – aber auch das Blau der Einsamkeit. Verwaiste Eltern und Familien sehen nicht nur schwarz. Sie spüren den Farben ihrer Trauer nach, so wie sie sich jetzt gerade anfühlt.
Der unkonventionelle und sensibel gestaltete ökumenische Gottesdienst wird maßgeblich von Müttern und Vätern der Selbsthilfegruppen „Herzenskinder" und „Verwaiste Eltern" getragen. Musikalisch begleiten ihn Sophia Spitzfaden (Gesang) und Anna Holthuis (Violine) sowie Quintus N. Sachs (Orgel). Egal ob in der Schwangerschaft oder danach, ob jung oder älter geworden, ob vor kurzem oder Jahre her: der Verlust des eigenen Kindes, des Geschwister-, Paten- oder Enkelkindes „färbt" das Weiterleben in besonderer und unterschiedlicher Weise. Darum besteht Gelegenheit, Lichter der Erinnerung und der persönlichen wie gemeinsamen Hoffnung zu entzünden; nicht nur hier, sondern an vielen Orten der Welt im Rahmen des Weltgedenktages an verstorbene Kinder, am zweiten Sonntag im Dezember. So entsteht rund um den Globus um 19 Uhr eine Lichterwelle. Im Anschluss laden wir in das Nachtcafé nebenan im Gemeindezentrum.