Evangelische
Kirchengemeinde
Wesel
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Am Fusternberg wird gefeiert: 60 Jahre Gnadenkirche am 1. Advent

Die Bezirke an der Gnadenkirche laden am Sonntag, 29. November 2009 zur Feier des 60. Kirchenjubiläums ein. Es beginnt mit einem Festgottesdienst um 10:00 Uhr, dann schließt sich ein interessantes Programm an, das bis in den frühen Abend allen etwas bietet. Werfen Sie einen Blick auf die Veranstaltungen und auf die Fotogalerie über die Entstehung und Einweihung der Gnadenkirche.

Programm zum 60-jährigen Jubiläum der Gnadenkirche

 

1. Adventssonntag, 29. November 2009

Nicht nur das Gebäude wird 60 Jahre alt: Auch der Kirchenchor der Gnadenkirche feiert sein 60. Jubiläum. Unter der Leitung von Elina Schwarz werden die Jubilare den Festgottesdienst mitgestalten.

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10:00 Uhr Gnadenkirche Festgottesdienst 
ab 11:00 Uhr

Kindertageseinrichtung an der Gnadenkirche

Adventsbasar
ab 12:00 Uhr Großer Saal im Gemeindehaus Mittagessen
   Gemeindehaus Foto-Ausstellung: Vorstellung der Gruppenangebote in den Bezirken der Gnadenkirche 
      Foto-Ausstellung: Die Konfirmandenjahrgänge von 1950 bis heute
      Foto-Show: 60 Jahre Gemeindegeschichte
13:30 Uhr Gnadenkirche Kirchenführung mit Pfarrer Klaus Vogel
ab 14:00 Uhr Großer Saal im Gemeindehaus Kaffeetrinken
15:30 Uhr Gnadenkirche Kirchenführung mit Pfarrer Klaus Vogel
17:00 Uhr Gnadenkirche Adventliche Abendmusik mit Ansgar Schlei (Orgel) und Petra Keßler (Querflöte): Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel u. a.

Fragen rund um die Gnadenkirche gilt es den ganzen Tag über im Kirchenquiz zu beantworten, bei dem es lohnende Preise zu gewinnen gibt.

 

 

Die Entstehung und Einweihung der Gnadenkirche 1949

Spendengelder machten 1949 den Bau einer neuen Kirche am Fusternberg möglich. Sie kamen im Wesentlichen aus den USA. Holz aus dem Schwarzwald und Trümmerschutt aus Wesel wurde zum Baumaterial für die Gnadenkirche. Dank des deutschen Architekten Professor Otto Bartning und seiner Idee einer Art "Fertigkirche" wurden die Holzteile serienmäßig vorfabriziert. Ohne die große Motivation und Tatkraft der Anwohner vom Fusternberg wäre der Aufbau aber nicht möglich gewesen.

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Für die Fassade wurden Klinkersteine vom zerstörten evangelischen Gemeindehaus am Willibrordi-Platz verwendet, die von Frauen und Jugendlichen "abgespickt", d. h. von Mörtel gesäubert wurden. Am 27. November 1949, dem 1. Adventssonntag, wurde die Gnadenkirche feierlich eingeweiht unter großer Beteiligung der Gemeinde und in Anwesenheit von illustren kirchlichen Gästen, z. B. einem Vertreter des Weltkirchenrates.

 

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Fotos: Archiv Gnadenkirche

 

Die Bartning’schen Notkirchen

Professor Otto Bartning (1883 - 1959) entwickelte vier Varianten seiner „Notkirche“, die Bauweise der Gnadenkirche ist die gebräuchlichste. Allen Entwürfen gemeinsam sind die hochangesetzten Fensterreihen, die rundum holzverschalte Decke und die Holzständer, die den Raum gliedern. Glockentürme waren ursprünglich nicht vorgesehen und sind daher ganz verschieden bei den ansonsten sehr ähnlichen Kirchen. Von den Bartning’schen Notkirchen gibt es heute noch 41 von ursprünglich 43, die aber nicht mehr alle als Kirche genutzt werden. Im September 1948 entstand die erste dieser Kirchen in Pforzheim, die letzte wurde 1951 in Wismar gebaut. Die Gnadenkirche war bei ihrer Einweihung die Nummer 18. Otto Bartning sagte einmal über seine Notkirchen: „Wir wissen, dass Notkirche nicht notdürftigen Notbehelf, sondern neue und füllige Gestalt aus der Kraft der Not bedeutet.“ Obwohl mit einfachen Mitteln erbaut, bieten die Kirchen Platz für 400 bis 500 Menschen.

In unserer Nähe gibt es noch drei Bartning’sche Notkirchen zu sehen: in Essen-Frohnhausen an der Apostelkirche (für Feierlichkeiten und Kulturveranstaltungen), in Duisburg-Duissern an der Lutherkirche (genutzt als Gemeindesaal) und die Gethsemane-Kirche in Bochum-Hamme.

Die aus der Not geborene beeindruckende Schlichtheit der Gnadenkirche ist in den vergangenen Jahrzehnten nicht verändert worden. Die allen Bartning’schen Notkirchen gemeinsame zeltartige Holzkonstruktion erzeugt eine warme Atmosphäre und spendet Geborgenheit - Otto Bartning benutzte dafür das schöne Bild vom „Zelt in der Wüste“.

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Artikel Nr. 509 von Ulrike Schweiger-Lewin, erstellt: 09.11.2009, letzte Änderung: 12.06.2014
Schlagworte: Gnadenkirche 60 Fusternberg "Barthning'sche Notkirche" "Hilmar Pardey"