Evangelische
Kirchengemeinde
Wesel
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Die Frommen kamen

Nachteulengottesdienst im Lutherhaus

Am Sonntag, dem 27. April, fand bereits zum 7. Mal ein Nachteulengottesdienst in der Kirchengemeinde Wesel statt. Er stand unter dem Motto "Die Frommen kommen" und lockte viele Besucher ins Lutherhaus, die die gewohnte Mischung aus Spiritualität und Sinnlichkeit schätzen. Wie immer spielte auch die Musik eine große Rolle - diesmal eine ganz herausragende, denn das Nachteulenteam hatte die Sängerin und Flötistin Bettina Kahl eingeladen.

 


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Schon beim Hereinkommen wurden die Gottesdienstbesucher mit einem ungewöhnlichen Bild konfrontiert: ein kleiner Junge mit seinem Hund in Gebetshaltung, das den Titel trug "Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm..." Ein nostalgisches Wiedersehen mit "Don Camillo und Peppone" zeigte, dass Frömmigkeit auch recht handgreiflich umgesetzt werden kann. Wie bei "Hart aber fair" wurden die Ergebnisse einer Umfrage vorgestellt: "Was heißt für Sie fromm sein?" war im Vorfeld dieses Gottesdienstes gefragt worden. Die Antworten liefen in der Mehrheit auf eine durchaus negative Klischeevorstellung von Frommsein hinaus: Altmodisch, engstirnig, womöglich scheinheilig. Nachteulen-Besuchern setzt man nicht einfach etwas vor, Nachteulen-Besucher sind es gewohnt, mitzumachen. So hatten sie auch diesmal die Möglichkeit, sich über die Frage, ob Frommsein out ist auszutauschen - und sie taten es lebhaft und engagiert, nachdenklich und auch lachend.

 

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Die Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten des Gottesdienstes wurden wunderbar von Bettina Kahl gestaltet, teilweise mit Gesang, teilweise mit anspruchsvollem Flötenspiel. Frau Kahl trat nicht nur als Interpretin auf, sondern knüpfte mit ihren Worten und Liedern sehr gekonnt an die jeweils vorausgegangene Passage an, ja, man könnte sagen, sie war an diesem Abend wirklich Teil des Nachteulenteams! Natürlich sorgte auch wieder die Nachteulen-Combo mit Albrecht Holthuis an der Gitarre, Seiner Frau Eva am Klavier und Moritz Knapp am Schlagzeug für eine moderne Umsetzung bekannter und auch neuerer Lieder.

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In der Rede vom Leben und Glauben wurden drei Symbole entstaubt, die sich als durchaus zeitgemäß entpuppten: So waren Tante Luises "Betende Hände" sicherlich nicht jedermanns Geschmack, das Beten, das sie verkörpern, aber schon. Beim Entrümpeln von "Ommas alter Kiste aus'm Altenheim" wurde einer Hausfrau klar, dass die Bibel auch für heutige Zeitgenossen mit ihren Problemen eine Menge zu bieten hat. Das große Lebkuchenherz stand letztlich nicht für den Kommerz, sondern war das Symbol für die Liebe: die zu Gott und zu den Menschen, denn beides ist nicht zu trennen. Das Nachteulenpublikum ließ sich durch die sehr unterschiedlichen Vorträge zum Lachen und zum Nachdenken anregen.

 


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Solchermaßen eingestimmt, konnten wiederum die Besucher in Aktion treten und sich aus vielen Luftballons mit frommen Sprüchen den aussuchen, der ihnen gefiel - oder einen eigenen Satz schreiben. Für viele war es wohl lange her, dass sie einen Ballon aufgeblasen und verknotet haben, aber man konnte sich ja untereinander helfen. An den verschiedenen Tischen gab es muntere Gespräche und manche(r) mag bedauert haben, dass das Nachtcafé noch etwas auf sich warten ließ. Es zeigte sich, dass nicht nur die verschiedenen Sprüche alle ihre Anhänger gefunden hatten, sondern dass die Besucher auch sehr kreativ waren, was eigene fromme Sprüche anging. Mit dem Segenslied "Und so geh nun deinen Weg...", dessen Melodie Bettina Kahl der Nachteulengemeinde sehr schnell vermittelte, ging der Gottesdienst zu Ende. "Es sei ein bisschen wie Kirchentag gewesen" meinte jemand und sprach vielleicht manchen aus dem Herzen.

 

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Wie immer wäre dieser Gottesdienst nicht durchführbar gewesen ohne den großen Einsatz der Firma Feldmann - Sound, Light & Design - und die Hilfe fleißiger Hände in der Küche, die die Häppchen für das Nachtcafé vorbereiteten. Ihnen allen und Bettina Kahl sowie der Nachteulen-Combo ganz herzlichen Dank! Wer sich für die Musik von Bettina Kahl interessiert, findet weitere Informationen auf ihrer Homepage unter http://www.kleinesinfonie.de/

Die Nachteulengemeinde trifft sich wieder am 19. Oktober um 20 Uhr, diesmal im Haus Wittenberg.